Mit Charlottenburger auf die Walz

„Der Charlottenburger, auch Charlie genannt, ist ein bedrucktes Tuch, in das der Wandergeselle sein Hab und Gut einwickelt.“
Es hat etwa die Größe von 80 mal 80 cm, kann aber auch etwas größer sein. Auch das fertig geschnürte Bündel wird Charlie genannt. Durch die Mitte des kunstvoll geschnürten Bündels geht eine Wasserwaage oder der Steg einer Gestellsäge, an deren Ende die Trageriemen befestigt werden.
Der Name hat angeblich den Ursprung im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Dort wurden die Gesellen mit dem üblichen Felleisen nicht eingelassen, da sich Läuse und anderes Ungeziefer gut darin halten konnte. Wegen der Charlottenburger Regel wurde es üblich, die Habseligkeiten in Tüchern zu transportieren anstatt mit dem Rucksack.

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Diesen Charlottenburger brachte Ulrike Pfeiffer unlängst ins Museum. Sie fand ihn auf dem Dachboden ihres Hauses. Er stammt vom Urgroßvater ihres Mannes der von Beruf Zimmermann war.